Damit alles klar ist

Uns Glarner:innen zu verstehen ist nicht immer leicht. Darum haben wir hier einen Glossar für dich zusammengestellt. Damit dir immer klar ist, was wir dir eigentlich sagen möchten.

Mit den wichtigsten Dialektwörtern bist du bei uns «putzt und gsträälet». Viel Vergnügen beim Schmökern. Wir freuen uns auf unser nächstes Gespräch.

Hauptwörter
Abebutz
Verweis
Brittli
Fensterladen
Chilche
Kirche
Chösi
kleiner Bursche
Chümibiigner
Geizhals, Rappenspalter, Pedant
Chutz
Mütze
Gäldseggel
Portmonee / Portemonnaie
Gaschtig
Besuch, Gäste
Gfätterliruschtig
Spielzeug
Guggeere
Dachfenster
Gwatsch, Singele
Ohrfeige
Hürbi
Müllhalde, auch ungepflegte Frau
Nauschel
Blödian, beschränkter, unbeholfener Mensch
Rääff
Rückentraggestell; zanksüchtige Frau
Ruesstili
Estrich
Schlitz
Hosensack
Schnuderhudle, Naselumpe
Taschentuch
Seupfe
Seife
Teegg
Schultornister
Tschoope, Püffel, Lismer
Jacke
Das hät mitem Ässe z tue
Angge
Butter
Anggezälte
Zimt-Kuchen mit Magenträs (Gewürzzucker)
ds Väschper, ds Zväschper, ds Zaabed
Mahlzeit zwischen Mittag- und Nachtessen
ds Zmittag
Mittagessen
ds Zmorged
Frühstück
ds Znacht
Nachtessen
ds Znüüni
Mahlzeit zwischen Frühstück und Mittagessen
es (Angge-)Brüütli
Butterbrot
e Biese Brot
ein Stück Brot
es Bisqui, es Chrämli
Guetzli
es Kaffi
Kaffee
es Öpfelbeggeli
Portionenvariante der Glarner Pastete
es Stierenaug
Spiegelei
es Zigerbrüüt
mit Ziger bestrichene Brotschnitte (Glarner Spezialität)
es Züggi
Bonbon
Glarner Paschteete
Blätterteigtorte je zur Hälfte gefüllt mit Zwetschgen- und Mandelmus (typische Glarner Spezialität)
Heubeeri
Heidelbeere
Hung
Honig
Hüntebeeri
Himbeere
Nidel
Rahm
Saft
Konfitüre
Eigenschaftswörter
aareisig
praktisch
chölig
kohlschwarz, ganz dunkel
eischier
eigensinnig
fädig
fadengerade, schnurgerade
flötschig
tropfnass
gällig
wütend
glärig
1. glänzend, 2. stark geschwollen, 3. klar, heiter
gstabet
ungeschickt, unbeholfen
hääl
rutschig
tienet
passend
tuucht
niedergeschlagen
wiliwänggisch
unentschlossen, wankelmütig
Umstandswörter
allpott
häufig, immer wieder
diggemal
manchmal, hie und da
einewääg
gleichwohl, sowieso
etweretsi
seitwärts, quer
feered
letztes Jahr
fürschi
vorwärts
hinderschi
rückwärts
hinecht
heute Abend
hüür
heuer, dieses Jahr
lätz
falsch, verkehrt
nächtig
gestern Abend
nidsi
abwärts
obsi
aufwärts
schäbeli
mächtig, sehr stark
weidli
schnell
welewääg
wahrscheinlich
zunderobsi
durcheinander
Verben
abegruupe
niederkauern
böögge
weinen
boose
magern, abnehmen
bosge
etwas anstellen
brosme
Brotkrümel machen, krümeln
chiene
jammern
chiibe
schimpfen
chiiche
keuchen
chresme, stegere
klettern
fergge
schleppen
flamändere
aufbegehren
foggne
schneien
gaume
hüten
gchiie
fallen
gfätterle, gäggele
spielen
giibse
kreischen
haape
kriechen
jääble
jammern
lisere
flüstern
namse
nennen, mit Namen benennen, erwähnen
natsche
undeutlich reden
nügge
leicht schlafen
reise
bereitstellen, bereitmachen
schlifere
gleiten
stürchle
stolpern
tandere
donnern
tedle
leichtsinnig Geld ausgeben
trimächte
ächzen, stöhnen, jammern
tüüssele
leise gehen
vergänggele
verschleudern
wärche
arbeiten
wiichse
kreischen, grell schreien
winggse
mit den Füssen treten
Zahlen
füüf
fünf
zäche, zeche
zehn
es Totzed
ein Dutzend, zwölf
Redewendungen und Sprichwörter
Besser e Mogge Brot im Schlitz as e Fädere uffem Huet.
Es ist besser, das Wenige, das man hat, nicht zu zeigen, als sich mit dem Reichtum zu schmücken.
Dr Brever isch gääre dr Bschisse.
Der Bravere wird oft übers Ohr gehauen.
Dr Gschwinder isch dr Hantlicher.
Der Schnellere gewinnt.
Dr Sorg haa isch au schu d Stägen abegchiit.
Auch wer gut aufpasst, kann Unglück haben.
Dr Sparer mues e Güüder haa.
Wer spart, braucht einen, der viel ausgibt.
Grosshanset isch glii gschmalbartnet.
Wer gross angibt, muss bald unten durch.
Gschtoles fueret selte.
Was gestohlen ist, macht nicht satt (=glücklich).
Mä sött nie vorem Brot i Ofe schlüüfe.
Man sollte immer warten, bis die Zeit reif ist.
Ring aagreiset, isch halbe gwerchet.
Mit guter Vorbereitung ist die halbe Arbeit getan.
Schluu gaat ringer as anehäbe.
Schlagen ist einfacher als geschlagen werden.
Wer immer obsi lueget, stürchlet gääre.
Wer nicht auf den Weg schaut, stolpert oft.
Lose we d Schwii am Füü.
sehr gut zuhören, hinhören

Wenn du die Glarner Mundart so richtig richtig verstehen möchtest, empfehlen wir dir das Buch «Glarner Mundartwörterbuch» (ISBN 978-3-85546-413-5) herausgegeben vom Verein Glarner Mundartwörterbuch und der Academia Glaronensis.