Aus einer Bieridee wurde das Merenda-Brettli

Ein Artikel von Köbi Heer

Die Idee des Merenda-Brettes entstand während dem Studium. Eine Gruppe von fünf Studierenden, welche in Chur Sportmanagement studierten, mussten einen Businessplan schreiben. «Im vierten Semester unseres Studiums mussten wir im Modul «Operatives und strategisches Management» eine erfolgreiche Geschäftsidee entwickeln und dazu einen Businessplan schreiben. Wir wollten etwas Spezielles konstruieren und liessen dabei unsere Gedanken spielen. Wir wollten nichts Technologisches (z. B. eine App) oder Ähnliches, sondern etwas Multifunktionales zum Anfassen», berichtet einer der Studierenden, Fabio Lutz.

«Am Ende hatte aus unserer fünfköpfigen Gruppe Nils Gehri dann die Idee eines multifunktionalen Schneidebretts, das man überall hin mitnehmen kann», erklärt er weiter. Nils Gehri ist Skilehrer und Schwingerfan. «Er meinte zu uns, er wolle auf seinen Skitouren seine Zwischenverpflegung zubereiten können, doch fehle ihm dazu bislang noch etwas. So konzipierten wir basierend auf seiner Idee dieses modulare, multifunktionale Schneidbrett.» Mit diesem Brettli im Gepäck vereinfacht sich die Verpflegung in der freien Natur. «Wir tüftelten dann an dieser Idee und versuchten Werte und damit ein Bedürfnis zu definieren. Dafür stehen heute Swissness, Qualität und Nachhaltigkeit, welche uns ausmachen sollen.» Mit Hilfe eines Bekannten wurde der erste Prototyp angefertigt.

Modul dem Publikum präsentiert

Mit dem Abschluss des Studienmoduls beliess man das Merenda aber nicht. In einem weiteren Modul tüftelten Jan Jenni aus Quarten und Fabio Lutz aus Näfels mit einem Projektteam an der Idee weiter, um sie voranzutreiben. In einem freiwilligen Wahlmodul, welches «Innovator Challenge» heisst, entfaltete sich die Idee weiter. «Dazu musste man die Idee den Studierenden aus allen Studienrichtungen präsentieren und Leute finden, die das mit uns zusammen weiterentwickeln wollten.» In der Folge wurde mit Fachleuten am Projekt weitergetüftelt. «Unsere Frage war, was ist uns wichtig und was gehört dazu?» Mit dem angefertigten Prototypen des Merenda besuchte man in der Folge 2022 die Olma, wo man es den Besuchern präsentierte. Ein Crowdfunding wurde gestartet, wobei extra Videos etc. erstellt wurden, um es den Leuten näher zu bringen. Dies mit Erfolg. Die ursprüngliche Gruppe wurde angefragt, wer wieder mitmachen möchte und Aline Stalder und Nils Gehri stiegen wieder ein. In der neuen Gruppe wurde beschlossen, eine GmbH zu gründen, welche «Swiss Bliss» heisst.

Nach eigenen Bedürfnissen zusammenstellbar

Der Name des Brettes «Merenda» stammt vom Lateinischen ab und heisst nichts anderes als Zwischenverpflegung. Die Initianten erarbeiteten weitere Module. Ein komplettes Merenda beinhaltet vier Module und hat in der Mitte ein Messer. Ist das Brett zusammengesetzt, eignet es sich optimal als Plättli für eine Zwischenmahlzeit, die man darauf platzieren kann. Die vier Module haben alle Unterfunktionen, sprich sie lassen sich öffnen oder aufklappen. Vom Zapfenzieher über den Flaschenöffner, einer Zigerribi für den Glarner Schabziger, ein Käsehobel, zusammenklappbare Weingläser bis zu einem Jass-Set ist alles dabei. Mittlerweile gibt es mehr als die vier ursprünglichen Basismodule. Das heisst, jeder kann sein Brettli aus vier Modulen je nach seinen Bedürfnissen zusammenstellen. Im ESAF-Shop gibt es zwei verschiedene Editionen, die man kaufen kann. Ziel der Initianten ist es, möglichst viele Module zu produzieren, um individuelle Brettli zu ermöglichen.

Vom Eishockey zum Schwingen

Hergestellt wurde das Merenda von der Stiftung Brändi, einer Werkstatt für beeinträchtigte Menschen. «Wir setzen auf Swissness, das ist uns wichtig. Es ist ja auch ein typisch schweizerisches Produkt. Der Schweizer isst, trinkt und jasst gerne», betont Fabio Lutz, der seine sportlichen Wurzeln im Eishockey hat, aber mittlerweile auch Schwingerfan geworden ist. Das Mitglied des Glarner EC kam durch seinen Militärdienst 2013 in Burgdorf, wo das Eidgenössische stattfand, erstmals mit dem Schwingen in Verbindung. Seither besucht er regelmässig Schwingfeste. Das Brett ist für den Schwingerfan genau das Richtige, wenn er den Speck, den Käse und den Wein aus dem Rucksack zieht. Genauso geeignet ist das Merenda-Brett auch zum Wandern oder für eine Skitour, ja sogar für in die Badi eignet es sich. «An Schwingfesten hatten wir es dabei und alle Leute drumherum fanden es eine coole Idee», berichtet Lutz. Es ist ja nicht selbstverständlich, dass man bei einer Sportveranstaltung ein Brett mit Messer hervorziehen darf. Für ihn macht es die Atmosphäre aus, die das Schwingen so speziell macht. «Es sind Veranstaltungen, an denen noch Anstand herrscht», betont er. Erhältlich ist das Merenda-Brett seit April 2024 unter https://www.swiss-bliss.ch wie auch im Shop des ESAF 2025 Glarnerland+ https://www.shop.esaf2025.ch