Portrait von Beglinger Fridli, «Einteiler»

49-jährig

verheiratet, zwei Kinder

wohnt in Mollis

ist gelernter Landwirt, seit 22 Jahren als Maurerpolier tätig

Wenn der Nordostschweizer Teilverband sein erklärtes Ziel des Königstitels am Heimfest erreichen will, dann spielt er eine ganz wichtige Rolle: Fridolin Beglinger, technischer Leiter im NOSV. Er, der für den Schwingsport lebt, wünscht sich nichts mehr, als dass die Zuschauer wundervolle Erinnerungen an das ESAF und das Glarnerland mit nach Hause nehmen werden.

Ziel, schwingerisch den Vater zu übertrumpfen

Fridolin Beglinger wuchs in einer schwingbegeisterten Familie auf. Sein Vater erkämpfte drei Kränze und auch seine Brüder waren im Sägemehlring aktiv. Das Ziel, erfolgreicher als sein Vater zu werden, erreichte er klar, erkämpfte sich Beglinger in seiner Karriere doch 49 Kränze, davon sieben an Teilverbandsfesten. Er nahm 21 Mal am Glarner-Bündner Kantonalfest teil, gewann dreimal den Hallenschwinget Niederurnen und zweimal den Klöntalschwinget. „Das grösste Erlebnis war der Einmarsch in die Arena an meiner ersten ESAF-Teilnahme in Nyon 2001. Das Schwingen hat mir aber auch viele Freundschaften weit über die Verbandsgrenze hinaus eingebracht.“

Karriere als Funktionär

Noch erfolgreicher als seine Schwingkarriere, die 2011 endete, ist seine Laufbahn als Funktionär. Schon als Aktiver wurde er technischer Leiter und später auch Präsident des Schwingclubs Niederurnen und Umgebung. Gleichzeitig diente er auch als technischer Leiter des Glarner Schwingerverbandes und stieg dann in den Vorstand des Nordostschweizer Schwingerverbandes auf, zuerst als Etatführer und dann ab 2020 als technischer Leiter. In seine Amtszeit fallen mehrere grosse Erfolge: Damian Ott und Samuel Giger gewannen den Kilchberger Schwinget 2021, Samuel Giger den Unspunnenschwinget 2023 und nach langer Zeit auch wieder einmal den prestigeträchtigen Brünig-Bergschwinget 2023. Fridolin Beglinger ist überzeugt, dass der verbesserte Teamgeist im Zentrum dieser Erfolge steht. „Die Schwinger wissen, dass sie die grossen Schwingfeste nur gemeinsam gewinnen können!“

Königstitel als Ziel für das ESAF 2025 Glarnerland+

Beglinger sitzt als technischer Leiter des Nordostschweizer Teilverbandes von Amtes wegen in der Einteilung. Den ersten Gang darf der technische Leiter des eidgenössischen Schwingerverbandes, Stefan Strebel, alleine festlegen. Ab dem zweiten Gang macht er zwar den Vorschlag, aber die anderen Mitglieder der Einteilung haben ein gewichtiges Wort mitzureden. Um dieser Aufgabe gerecht werden zu können, gilt es, die Stärken und Schwächen der möglichen Gegner zu kennen. Das bedeutet für Fridolin Beglinger, dass er bis 25 Schwingfeste pro Saison besucht. Und dann ist Durchsetzungsvermögen gefragt, um seine Schützlinge mit Gegnern zusammenzubringen, die ihnen möglichst liegen – aber immer im Rahmen der Fairness. „Manchmal werden die Diskussionen laut, manchmal muss man sogar abstimmen, aber am Schluss reichen wir uns die Hand und trinken ein Bier miteinander.“ Gewinnen muss der Schwinger aber immer noch selber, wie man am Beispiel der Paarung Samuel Giger gegen Joel Strebel am ESAF in Pratteln sehen kann. „Ich wollte Strebel als Gegner von Giger, denn er liegt ihm grundsätzlich.“ Leider verlor Giger den Gang und schied früh als Königsanwärter aus.

Verständnis von Familie und Arbeitgeber ist wichtig

Fridolin Beglinger wendet seit Beginn seiner Karriere sehr viel Zeit für den Schwingsport auf. „Ohne Unterstützung durch meine Frau und meinen sehr verständnisvollen Arbeitgeber ginge das nicht!“ Seine Frau, die ihn manchmal auf die Schwingplätze begleitet, hat er an einem Schwingfest kennengelernt. Die Schwingbegeisterung hat sich auch auf die beiden Kinder übertragen: Tochter Stephanie wird am heimischen ESAF als Ehrendame amten und Fridolin junior schwingt ebenfalls, wie es sich für einen Beglinger gehört.

Als gutes Omen für das ESAF 2025 Glarnerland+ sieht Fridolin Beglinger bis heute, dass die Vergabe am 6. März 2021 auf seinen Geburtstag und den Namenstag des Landespatrons Fridolin fiel. Da kann wahrlich nicht mehr viel schief gehen!