Portrait von Düggelin Philipp, Kampfrichter Platz 3

37-jährig
verheiratet, bald ein Kind
wohnt in Siebnen
ist gelernter Metzger, jetzt selbständig (Inhaber Künzler Schweinehandel)
Philipp Düggelin vertritt den Schwingklub-March-Höfe am Eidgenössischen Schwingfest ESAF 2025 Glarnerland+ als Kampfrichter im Ring. Der beruflich selbstständige, ehemalige Aktivschwinger das dem Kanton Schwyz möchte in Mollis möglichst alles richtig machen.
Angefangen hat es bei Philipp Düggelin wie bei den meisten – auch er begann als Schwinger. «Ein Schulkamerad nahm mich einmal mit ins Training. Ich fand Gefallen, startete kurz darauf meine Jungschwingerlaufbahn und war an den Aktivfesten als Täfelibueb im Einsatz. Eben eine ganz normale Jungschwingerlaufbahn.» Trainiert hat er als Jüngling unter Urs Hasler und Guido Gemperli, als er 2004 zu den Aktiven kam, förderte ihn Balz Ulrich. Zu seinen Trainingspartnern gehörten Florian und Kilian Hasler, Reto Nötzli oder Pirmin Föhn. Obwohl er auch um den Kranz schwang, klappen wollte es mit dem Gewinn von Eichenlaub nie. Nach einer schweren Knieverletzung am Frühjahrsschwinget Pfäffikon im Jahr 2008 beendete er seine Laufbahn.
Kampfrichter und Festwirt
Grosse Negativerfahrungen hat er in seinem Amt als Platzrichter bislang noch nicht gemacht. «Am Abend wird vielleicht einmal über ein Viertelpunkt gesprochen, doch dies geschah immer auf angenehmer Ebene.» Was ihm am meisten zu schaffen macht: «Nicht die Schwinger sind das Problem, sondern all die Betreuer, die den Kopf über den Kampfrichtertisch strecken und meinen, sie müssen auch noch ihren Kommentar abgeben.» Düggelin hat dazu aber eine innere Ruhe und bleibt auch in solchen Situationen locker. «Ich versuche das Ganze auszublenden und fange nicht an mit ihnen zu diskutieren.» Mit den Schwingern selber hatte er bislang immer einen guten Austausch. Auch hat der Innerschweizer Schwingerverband (ISV) zum Schutze des Kampfrichters ein System eingeführt, dass nie ein Kampfrichter aus jenem Kanton den Gang leitet, aus welchem die beiden Schwinger stammen. Das führt am Tisch zwar zu ständigen Rotationen unter den drei Kampfrichtern, aber: «Diese Neuerung nimmt uns einen gewissen Druck. Man kann uns anschliessend nicht vorwerfen, dass wir den eigenen Schwinger bevorzugt hätten.» Allgemein ist im Kampfrichterwesen in jüngster Vergangenheit viel gegangen.
Bereits im Vorfeld im Einsatz
Düggelin wird sich am ESAF 2025 Glarnerland+ nicht nur am Festwochenende einsetzen, er ist im Vorfeld des Anlasses mit seinem Schwingklub als Helfer auch beim Aufstellen des Gabentempels tätig. «Mollis grenzt an unser Klubgebiet, näher ist fast nicht möglich. Mit der Vergabe an Mollis war mir klar, dass ich auch meinen Beitrag leisten und die Organisation unterstützen will. Bei der Gründung des Trägervereins war unser Klub auch beteiligt, womit die Mitarbeit für mich selbstverständlich war.»
Zum ESAF 2025 Glarnerland+ sagt er: Ich will etwas zum Gelingen dieses Festes beitragen. Als Kampfrichter will ich in Mollis zwei gute Tage mit klaren Entscheiden verbringen. Ich will mit mir selber zufrieden sein und am Sonntagabend das Fest mit einem Bier abschliessen.»