Portrait von Rychen Roger (1991)

Roger Rychen (hinten) gegen Samuel Giger

Total 70 Kränze
3 eidgenössischer: Estavayer-le-Lac 2016, Zug 2019, Pratteln 2022

Der grossgewachsene Glarner Unterländer Roger Rychen fand relativ spät zum Schwingen. Am Bündner-Glarner 2011 in Chur liess er sich sein erstes Eichenlaub aufsetzen. 2013 war es mit der ersten ESAF-Teilnahme soweit. Diese stand aber unter einem unglücklichen Stern. Der Glarner musste den Wettkampf nach dem ersten Gang (gegen den Luzerner Roger Imboden) verletzungsbedingt aufgeben. Umso besser lief es dann drei Jahre später, als sich Rychen gemeinsam mit dem Mittelländer Peter Horner den Kranz sicherte und für Glarner Höhenflüge sorgte. Im Anschwingen konnte er die beiden Eidgenossen Michael Nydegger und Remo Stalder bezwingen, ehe es am Nachmittag gegen Henryc Thoenen und Pirmin Reichmuth mit zwei Niederlagen nach hinten ging. Drei weitere Siege über den Einsiedler Thomas Bisig, den Berner Stefan Marti und den Luzerner Erich Fankhauser machten den Kranz nach sieben Gängen praktisch sicher. Zuletzt reichte ein Gestellter gegen den Seeländer Dominic Bloch und 74,75 zu erstmaligem ESAF-Eichenlaub. Rychen sorgte dabei für den ersten Glarner Kranz an einem Eidgenössischen seit 47 Jahren (Bruno und Peter Jutzeler).

Spitzenplatz in Zug

Drei Jahre später wieder holte er den Kranzgewinn. Mehr noch: Mit 76,00 Zählern und Rang 6d erlangte Rychen die beste Klassierung eines Glarner Schwingers an einem Eidgenössischen seit den Gebrüdern Jutzeler 1969. Der Modellathlet erwischte zwar gegen den unbequemen Simon Anderegg einen ungünstigen Start und verlor sein Startduell. Doch schon in den Gängen zwei und drei deutete er seine Ambitionen an. Erst bezwang er den Mittelländer Lorenz Berger und anschliessend auch den Freiburger Michel Dousse. Mit einer zweiten Niederlage am Samstagnachmittag gegen den Berner Oberländer Kilian von Weissenfluh sah sich der Glarner im Mittelfeld wieder. Am Sonntagmorgen deutete der dritte Sieg über den Baselbieter Roger Erb wieder Richtung Kranzgewinn hin. Mit dem Berner Seeländer Dominik Roth musste Rychen im sechsten Gang nochmals eine Niederlage verdauen, was er aber souverän wegsteckte. Im Kranzausstich holte der Glarner die maximalpunktzahl von 20 Zählern. Erst bezwang er den Emmentaler Stefan Gäumann und anschliessend auch den Freiämter Joel Strebel.

Zwei Könige auf dem Notenblatt

2022 in Pratteln reihte er sich ein drittes Mal unter die Eidgenossen. Der Glarner stellte zu Beginn mit dem Berner Routinier Florian Gnägi. Dem liess er zwei Siege über Christoph Baeriswyl und Mickaël Matthey folgen. Der hervorragende. Start hatte zum Abschluss des ersten Tages Schwingerkönig Joel Wicki zu Folge, dem er unterlag. Nach einem weiteren Sieg über den Luzerner Roman Fellmann wartete im sechsten Gang mit Kilian Wenger schon wieder ein Schwingerkönig. Dieses Duell brachte keinen Sieger. Mit einer Maximalnote über Florian Aellen stand er dem Kranz bereits nahe. Zuletzt reichte eine Punkteteilung gegen den Wiggertaler Joel Ambühl und 75,00 Punkte zu Eichenlaub.

Des Weiteren war der Glarner 2017 und 2023 am Unspunnen, 2021 am Kilchberger und 2024 am Jubiläumsschwingfest in Appenzell für den Glarner Verband am Start. Dazu hat der Modelathlet von allen sechs kranzberechtigen Bergfesten mindestens einmal Eichenlaub erschwungen. Insgesamt zehn Mal stand der zweifache Familienvater an Kranzfesten im Schlussgang. Während ihm neun Mal grosse Tenöre wie Samuel Giger oder Armon Orlik vor der Sonne standen, schaffte er 2022 am Zürcher Ehrentag in Ossingen Historisches. Er sorgte für den ersten Kranzfestsieg eines Glarner Schwingers seit 33 Jahren (Albrecht Rhyner). Rychen gewann bis Ende der Saison 2024 insgesamt 70 Kränze und liess sich überdies 20-Mal als Rangfestsieger feiern.