Interview mit den Schwingfans Silvia und Thomy Fischer

«Die Vorfreude auf das ESAF 2025 ist riesig»
Im März 2025 geniesst das Innerschweizer Ehepaar Silvia und Thomy Fischer aus Kriens die Eindrücke ihrer 120-tägigen Weltreise. Auch wenn sie viel Neues entdecken und Aussergewöhnliches erleben, denken sie oft an ihr Heimatland. «Wir freuen uns, nach unserer Rückkehr, langsam auf die Schwingersaison 2025 einzustimmen und dem Höhepunkt im glarnerischen Mollis entgegen zu fiebern».
«An Tickets heran zu kommen dürfte schwierig sein», analysiert der 67-jährige Fussball- und Schwingfan Thomy Fischer die Ausgangslage. Seine gleichaltrige Frau Silvia lässt durchblicken, das ESAF 2025 Glarnerland+ in mitten der Fans-Meile miterleben zu wollen. «Ich werde sicherlich mit einigen Freunden Kontakt aufnehmen und ihnen das Feeling der ESAF-Fanmeile schmackhaft machen.
Auch Silvia ist wie ihr Mann generell am Sport interessiert. Ihre Präferenzen sieht die pensionierte Lehrperson und ehemalige Fussballtrainerin und Schiedsrichterin im Fussball, im Biathlon sowie natürlich im Schwingen. «Generell bin ich an allem interessiert was mit Kreativität zu tun hat», bringt es Silvia Fischer auf den Punkt. Der ehemalige Banker Thomy Fischer war früher aktiver Fussballer. Beim FC Luzern spielte er zu seiner besten Zeit im Nachwuchs in der damaligen Nationalliga C. Beim Sportklub Kriens war 25 Jahre Finanzchef und trug das Seinige zum florieren des Vereins bei. Der Schreibende nutzte die Gelegenheit, sich mit den Schwingerfans Silvia und Thomy Fischer auf dem Kreuzfahrtschiff «Deliziosa» auf hoher See zu unterhalten.
Wieso interessieren Sie sich für das Schwingen und was ist daran speziell?
Ehepaar Fischer: Weil der Schwingsport typisch schweizerisch und mit einer grossen Tradition verbunden ist. In dieser Szene geht alles sehr friedlich sowie geordnet zu und her. Hooligans, wie sie beispielweise im Eishockey und Fussball für negative Schlagzeilen sorgen, sind in den Schwingarenen ein Tabu. Im Sägemehl geht man jederzeit fair ans Werk und akzeptiert die Entscheide der Offiziellen. Dieser respektvolle Umgang, das vertraute Beisammensein und die Atmosphäre sind uns wichtig.
Und sonst noch?
Wir kennen mit Wicky Joel den amtierenden Schwingerkönig und verfolgten seine Karriere von Beginn weg. Er ist in Sörenberg unweit von uns aufgewachsen. Natürlich sind wir stolz auf ihn und drücken ihm immer die Daumen. Es gibt aber auch andere ambitionierte Innerschweizer Eidgenossen.
Wer gehört Ihrer Meinung nach in Mollis zum Favoritenkreis?
Neben Wicky Joel in alphabetischer Reihenfolge Alpiger Nick, Bieri Marcel, Giger Samuel, Kramer Lario, die Gebrüder Orlik, Ott Damian, Reichmuth Pirmin, Schlegel Werner, Schneider Domenic, Schurtenberger Sven, Staudenmann Fabian und Walther Adrian. Wer weiss, vielleicht gelingt dem Glarner Rychen Roger vor heimischer Kulisse ein Exploit. Eine Aussenseiterrolle trauen wir von Gapany Benjamin zu. Silvia Fischer ergänzt im Stile einer Expertin, dass die Tagesform entscheidend sein wird.
Welche Paarung würde Ihnen am ESAF-Schlussgang am meisten Freude bereiten?
Da sind wir uns einig. Titelverteidiger Wicky Joel gegen einen Innenschweizer Kollegen oder den Glarner Rychen Roger. Wie schon gesagt, vermutlich dürfte die Tagesform entscheidend sein. Spitzenschwinger gibt es ja zahlreiche.
Welche Schwünge kennen Sie?
Silvia: Den Brienzer und den Kurz.
Thomy: Den Bodenschwung Bur oder auch Schlunk genannt. Die Duelle am Boden beindrucken mich speziell. Als Spezialisten in solchen Situationen erachte ich Ott Damian. Er hat das Gespür die Kräfte zu sammeln und im richtigen Moment aktiv zu werden.
Welche Schwingfeste haben Sie schon besucht?
Das Rigischwinget und das Innerschweizerische in Menzingen (ZG). Wir können uns gut vorstellen, dass in diesem Jahr noch einige Schwingfeste dazu kommen werden. Wir schauen uns auch gerne die Live-Übertragungen am Fernsehen an.
Verfolgen Sie jeweils auch das Steinstossen?
Ja, am Eidgenössischen hat diese Sparte ja auch Tradition. Es ist bewunderswert wie die Athleten den riesigen Unspunnenstein überhaupt auf die Schulterhöhe bringen.