Portrait von John Manfred (1937 – 2017)
Total 63 Kränze
3 eidgenössische: Aarau 1964, Frauenfeld 1966, Schwyz 1974
Der St. Galler Oberländer Manfred John nahm an insgesamt sieben Eidgenössischen teil, dreimal kehrte er kranzgeschmückt nach Hause.
Seinen ersten Schwingerkranz gewann er am eigenen Kantonalen 1957 in Uznach. Pikantes Detail: Bis 1977 gewann er den Kranz am eigenen Kantonalen 19-mal in Serie. 1973 in Rapperswil beendete er das eigene Verbandsfest auf dem ersten Platz. Dies sollte sein einziger Kranzfestsieg bleiben.
Am Eidgenössischen 1961 in Zug zahlte er noch Lehrgeld und absolvierte sechs Gänge, doch schon drei Jahre später in Aarau klappte es mit der höchsten Auszeichnung im Schwingsport.
16 Jahre nach Ernst Willi sen. reihte sich Manfred John als zweiter Melser der Klubgeschichte unter die Eidgenossen. Vier Siege, zwei Gestellte und zwei Niederlagen reichten mit 75,25 Punkten zum neunten Schlussrang. Im alles entscheidenden achten Gang bezwang er einen gewissen 18-jährigen Ruedi Hunsperger (der Berner wurde zwei Jahre später Schwingerkönig).
In Frauenfeld nachgedoppelt
In Frauenfeld wiederholte John den Kranzgewinn. Dabei blieb der Oberländer unbesiegt. Vier Siege und vier Unentschieden ergaben wie schon zwei Jahre zuvor 75,25 Punkte. Im achten Gang bezwang der St. Galler Oberländer den Aargauer Urs Meyer.
1969 und 1972 verpasste er den Kopfschmuck, doch 1974 sollte es wieder klappen. Sowohl 1969 in Biel als auch 1972 in La Chaux-de-Fonds machten ihm zu viele Gestellte einen Strich durch die Rechnung. In Biel stellte er drei von vier und im Neuenburgischen vier von sechs Duellen.
In Schwyz war der Turnerschwinger dank fünf Siegen und zwei Punkteteilungen schon nach sieben Gängen kranzsicher und ergatterte sich so seinen dritten eidgenössischen Kranz. Um einen Spitzenplatz stellte er zuletzt gegen den Freiburger Spitzenschwinger Ernest Schläfli. 75,75 Punkte reichten zur besten Klassierung aller sieben ESAF-Teilnahmen, Rang acht.
Nachdem er 1977 in Basel den letzten Gang stellte, was nur seinem Gegner zu Kranzehren reichte, verlies er bei seiner siebten und letzten Teilnahme an einem Eidgenössischen das Rheinknie enttäuschend.
NOS-Präsident
Im Anschluss an seine glorreiche Laufbahn diente John dem Schwingen mit seinem immensen Wissen.
Er wirkte als Technischer Leiter im Kantonalverband, als Präsident im Schwingklub Mels und im Rheintal-Oberländischen Schwingerverband und auf kantonaler Ebene. Ab 1988 amtete als Technischer Leiter auf Stufe Teilverband sowie zum Abschluss von 1994 bis 2002 diente er als Präsident des Nordostschweizerischen Schwingerverbandes. Dieses Mandat hatte später auch sein jüngerer Bruder Mario inne, der anschliessend gar Obmann des Eidgenössischen Schwingerverbandes wurde.
Ein weiterer Bruder, Max John, machte sich vor allem als Fotograf auf den Schwingplätzen einen Namen. Der Oberländer Dreifacheidgenosse Manfred John verstarb 2017.