Portrait von Rhyner Albrecht (1960)

Albrecht Rhyner (hinten) misst sich am NOS 1989 in Arbon mit dem Rapperswiler, später auch unter Neuseeland schwingenden, Stefan Schneiter (Bruder von Kurt Schneiter).

Total 28 Kränze
1 eidgenössischer: Stans 1989

Mit Albrecht Rhyner erlangte 1989 in Stans nach einem Unterbruch von 20 Jahren wieder einmal ein Glarner Schwinger eidgenössisches Eichenlaub.

Aufgewachsen in Engi kam Rhyner während der Lehre in den Oberaargau (Bern) zum Schwingklub Limpach. Dort fand er durch einen Berufskameraden, den späteren Spitzenschwinger und Kilchberg Sieger von 1996, Niklaus Gasser, zum Schwingen.

Vorher bestritt der Sernftaler kein einziges Schwingfest, sprich auch keine Jungschwingertage. Wieder zurück im Glarnerland und als Molkerist in der Milchzentrale Ennenda angestellt, gewann er am Glarner-Bündner 1981 in Oberurnen im Alter vom 21 Jahren den ersten Kranz.

Ein Jahr später stand er an demselben Anlass gegen Schwingerkönig Arnold Ehrensberger bereits im Schlussgang.

Vorzeichen deuteten nicht auf Kranzgewinn hin

Seine ersten beiden Eidgenössischen bestritt er 1983 in Langenthal und 1986 in Sion, jedoch ohne viel zählbares für den Brienzer und Kopfgriff-Spezialist. Dies sah drei weitere Jahre darauf, 1989 in Stans, ganz anders aus.

Als erster Glarner Schwinger seit 20 Jahren gelang es ihm wieder ein Kranzgewinn eidgenössischen Formates zu gewinnen.

Ein Riss des Halswirbels, zehn Tage vor dem Eidgenössischen am Bergschwinget Klöntal, verhiess im Vorfeld nichts Gutes. Drei Gestellte gegen Heinz Vogel, Joseph Kupler sowie Markus Imhof deuteten auch noch auf Eichenlaub hin, ehe er im Regen von Sion am Samstagnachmittag gegen den Zuger Walter Betschart den ersten Sieg einfuhr.

Am Sonntag aufgedreht

Es folgten zwei weitere Siege am Sonntagmorgen gegen die beiden Berner Jürg Marti sowie Erich Gnägi, ehe er gegen den Luzerner Urs Grüter bereits eine Chance erhielt, um den Kranz zu schwingen. Es kam jedoch anders, der Glarner kassierte seine einzige Niederlage. Dank der Note 8,75 hatte er aber die Kranzchancen gewahrt. Gegen den nächsten Innerschweizer klappte es dann. Rhyner bezwang im letzten Gang den Küssnachter Hans Pfrunder und erlangte den Kopfschmuck mit 75.00 Punkten im Rang 8f.

Rhyner zog im Frühling 1989 ins Appenzellerland, wo er den Betrieb seiner Schwiegereltern übernahm, schwang aber immer für den Schwingklub Glarus/Mittelland.

Unspunnen in guter Erinnerung

Einen grossen Tag hatte der Brienzerspezialist bei seinem einzigen Kranzfestsieg, welchen er ebenfalls 1989, am Bündner-Glarner in Schiers realisierte.

Bis zum heutigen Tag siegte nie mehr ein Glarner Schwinger am besagten Anlass. Insgesamt brachte es der Glarner auf 29 Kränze, wovon einem Eidgenössischer Prägung.

Auch am Unspunnen-Schwinget 1987 war der Glarner in Topform und unterlag lediglich den beiden Spitzenleuten Gabriel Yerli sowie Silvio Rüfenacht. Mit Erich Gnägi und Walter Stoll rang er zwei Berner Spitzenleuten ein Unentschieden ab.

Ebenfalls gewann er im gleichen Jahr den Rigi-Bergkranz, notabene als einziger Nordostschweizer. Ein Unfall am Bündner Frühjahrsschwinget 1991 beendete Rhyners Laufbahn.

Rhyner war immer für den Schwingklub Glarus-Mittelland aktiv, wo er später auch im Vorstand mitarbeitete und heute Ehrenmitglied ist.