Portrait von Schatt Franz (1948-2012)

Die drei Rapperswiler Bösen August Brunner, Thomas Kaufmann, und Franz Schatt (von links) verfolgen das Geschehen gespannten Blickes.

Total 54 Kränze
3 eidgenössische: La Chaux-de-Fonds 1972, Basel 1977, St. Gallen 1980

Franz Schatt (Jahrgang 1948) gehörte zu den herausragendsten Persönlichkeiten des Schwingerverbandes Rapperswil und Umgebung. Drei eidgenössische Kränze sowie die Schlussgangteilnahme am Gedenk-Schwinget 1976 in Murten waren seine grössten Erfolge.

Erstmals unter die Eidgenossen reihte sich der Kaltbrunner 1972 in La Chaux-de-Fonds. Die Neuenburger Kälte bekam Schatt gut – unbesiegt mit fünf Siegen und drei Unentschieden sicherte er sich den dritten Stern hinter seinem Namen im ausgezeichneten fünften Schlussrang. Nach einem Sieg über den Entlebucher Josef Bieri stellte er mit dem Schwyzer Anton Steiner.

Mit drei Siegen in Serie über Anton Felder, Johann Lüthi und Kilchberger Sieger Hans Bühler war der Ostschweizer am Sonntagmorgen inmitten der Spitze. Den sechsten wie auch den letzten Gang stellte er mit den beiden Berner Spitzenleuten Peter Gasser und Fritz Uhlmann. Zwischendurch realisierte er gegen den Berner Oberländer Hansueli Fuhrer vorzeitig den Kranzgewinn.

Kein Glück in Schwyz

1974 in Schwyz musste Schatt die Schattenseiten des Erfolges kennenlernen und blieb kranzlos. Nicht weniger als vier Gestellte dazu drei Siege liessen zwar noch vom Kranz hoffen, doch im letzten Gang musste er dem Zuger Paul Bachmann den Sieg überlassen.

1977 blieb er dann wieder unbesiegt und reihte sich ein zweites Mal an einem Eidgenössischen unter die Kranzgewinner. Wie bei seinem ersten eidgenössischen Kranz fünf Jahre zuvor gelangen ihm fünf Siege. Drei Begegnungen stellte er. Diesmal musste er mit Fritz Uhlmann anschwingen und bezwang den Mittelländer Spitzenmann. Ambros Zurfluh musste er in der Folge als Ebenbürtigen anerkennen, ehe wiederum drei Siege folgten. Inmitten der Spitze stellte er den sechsten Gang mit dem Berner Fritz Kammer. Im siebten Gang sicherte er sich seinen zweiten eidgenössischen Kranz frühzeitig mit dem Erfolg über den stärksten Südwestschweizer, Ernest Schläfli. Im achten Gang trennte er sich vom Emmentaler Walter Blatter resultatlos.

Ostschweizer Festspiele

Bei seinem letzten Eidgenössischen war Schatt im Rang vier mitbeteiligt am Fünffachsieg der Gastgeber auf der Kreuzbleiche in St. Gallen. Zwar verlor er den Startgang gegen Ernest Schläfli, gegen den er drei Jahre zuvor noch obenaus schwang, doch mit zwei Siegen kämpfte er sich rasch zurück. Nach einem Gestellten am Samstagnachmittag gegen den Zuger Martin Schicker und einem verhaltenen ersten Tag gewann der Gasterländer am Sonntag im Sog der NOS-Erfolgswelle sämtliche vier Duelle. Nacheinander bettete er Jakob Kaufmann, Josef Appert, Peter Lengacher und den Zuger Josef Burch, Rotkreuz, auf den Rücken. An diesem Fest gewann auch sein Bruder Andreas (für den Zürcher Verband schwingend) den Kranz.  

Einen Glanztag erwischte Schatt auch 1976 am Gedenkschwinget «500 Jahre Schlacht bei Murten». Nach einem resultatlosen Beginn gegen den Zuger Michael Bütler gewann er die folgenden vier Gänge allesamt und erlangte den Schlussgang. Dort musste er seinem Nordostschweizer Weggefährten Karl Meli den Sieg überlassen. Auf dem Weg in den Schlussgang bezwang er Grössen wie Heinz Seiler, Ueli Stucki oder den Horwer Josef Burch.

Zwei Kranzfestsiege

Insgesamt gewann Schatt 54 Kränze, den ersten am Zürcher Kantonalen 1967.

1969 selektionierte er sich dank dem Gewinn des NOS-Kranzes auch für das Eidgenössische in Biel, wo er es im zarten Alter von 21 Jahren nur einem Sieg jedoch nicht in den zweiten Tag schaffte. Zwei Mal stand er an einem Kranzfest zuoberst. 1974 gewann der Rapperswiler das St. Galler Kantonalschwingfest in Gossau und drei Jahre später das Glarner-Bündner in Haslen.

Nach Beendigung seiner Laufbahn widmete sich der Boden- und Plattenleger mit eigenem Geschäft am Rickenschwinget als Gabenchef sowie im Klub- und Kantonalverband, wo er als Funktionär diverse Ämter bekleidete. Der dreifache Eidgenosse verstarb 2012.