Portrait von Schneiter Kurt (1954)

Kurt Schneiter (hinten) gegen den Emmentaler Hans-Rudolf Sommer am Unspunnen 1987

Total 81 Kränze
4 eidgenössische: Basel 1977, St. Gallen 1980, Sion 1986, Stans 1989

Kurt Schneiter war zur damaligen Zeit einer der wenigen, der dem zweifachen Schwingerkönig Ernst Schläpfer des Öfteren Paroli bieten konnte. Just gegen den Herisauer verlor er den wichtigsten Gang seiner Laufbahn. Wie zuvor schon Karl Oberholzer verlor auch Schneiter den Schlussgang an einem Eidgenössischen (1980 in St. Gallen).

Erstmals machte er 1972 in La Chaux-de-Fonds mit 18 Jahren auf sich aufmerksam, als er am ersten Tag drei Maximalnoten aufwies, anschliessend aber am Sonntag zurückgebunden wurde und den Kranz verpasste.

Im Anschluss stand seine Laufbahn nach einem schweren Töff-Unfall auf Messers Schneide. In Schwyz konnte er durch seinen Unfall, der ihn von 1973 bis 1975 am Schwingen hinderte, nicht teilnehmen.

Sein erstes ESAF-Eichenlaub sicherte er sich 1977 in Basel. Mit vier Siegen und ebenso vielen Punkteteilungen blieb der St. Galler unbesiegt. Im Anschwingen stellte er mit dem Zäziwiler Walter Blatter. Nach zwei Siegen folgte gegen Hans Kopp die zweite Punkteteilung. Nach wiederum zwei Erfolgen reichten dem Turnerschwinger, dessen Paradeschwung der Gammen war, zwei Gestellte im Kranzausstich gegen Hansueli Fuhrer und Marcel Buser zum Kopfschmuck.

Schlussgangteilnahme in St. Gallen

Drei Jahre später folgte der grosse Auftritt des Schmerkners. Nach einem resultatlosen Auftakt gegen den Zuger Leo Betschart bezwang Schneiter seine nächstfolgenden sechs Gegner allesamt und stand somit im Schlussgang gegen seinen Ostschweizer Weggefährten Ernst Schläpfer. Doch dieses wichtigste Duell seiner Laufbahn ging an seinen Widersacher aus dem Appenzellischen. 77,25 Punkte und Rang drei sollten seine Leistung in St. Gallen nicht schmälern, bezwang er doch auf dem Weg in die Endausmarchung Namen wie Res Rüfenacht, den Zuger Josef Burch oder Hans Studer.

Nachdem er mit Langenthal wiederum ein Eidgenössisches verpasste (Unfall) zeigte er 1986 in Sion nochmals einen Galaauftritt. Fünf Siege und drei Gestellte reichten wie schon sechs Jahre zuvor zu Rang drei. Am Samstag mit zwei Gestellten gegen Niklaus Gasser und Werner Vitali noch verhalten gestartet, gewann der Turner am Sonntag alle vier Duelle, zuletzt gegen den Berner Recken Walter Stoll.

1983 zwei Siege über Ernst Schläpfer

Seinen vierten Kranz eidgenössischer Prägung sicherte er sich 1989 in Stans mit vier Gestellten und vier Siegen. Nach zwei Punkteteilungen am Sonntag gegen Hansruedi Sommer und Franz Schlüchter musste er für den Kranzgewinn den letzten Gang unbedingt gewinnen, was er dann gegen den Nidwaldner Konrad Gut tat.

Bei seinen vier Eidgenössischen Kränzen verlor Schneiter nur einen von 32 Gängen, den Schlussgang in St. Gallen. Aufgrund seiner beiden dritten Plätze 1980 und 1986 wäre ihm 1983 in Langenthal der Kranz durchaus zuzutrauen gewesen, zumal der Wirtesohn in jener Saison Ernst Schläpfer, der in Langenthal König wurde, zwei Mal bezwang. Doch am Schwarzsee-Schwinget 1983 schied er wenige Wochen vor dem Saisonhöhepunkt verletzt aus.

Im Anschluss ans Nordostschweizerische 1991 in Buchs trat Schneiter mit insgesamt 81 Kranzgewinnen zurück. Nebst den vier eidgenössischen Kränzen zieren elf Kranzfestsiege seine Laufbahn. Dreimal gewann er das Nordostschweizerische Teilverbandsfest, fünfmal das St. Galler Kantonale, und je einmal das Appenzeller, Schaffhauser und das Glarner-Bündner.